Ein guter Anwalt ist das A & O vor Gericht!
auf anderen Seiten findet man folgendes:
Falls der Mandant gesundheitlich nicht in der Lage ist, weiteren Druck von Arbeitgeberseite auszuhalten, sollte die Option "raus aus dem Konflikt", entweder mit ärtzlicher Hilfe über eine Zeit der
Arbeitsunfähigkeit und/oder
Rehabilitationsmaßnahmen oder im Wege des freiwilligen Ausscheidens diskutiert werden. Letzteres muss gegebenfalls mit der örtlichen Bundesagentur für Arbeit abgestimmt sein, der man einen wichtigen Grund für die Aufgabe des Arbeitsplatzes darlegen muss, um den Eintritt einer Sperrzeit beim Bezug von Arbeitslosengeld zu verhindern. Typischerweise wird dieser Weg vom Mandanten irrigerweise als Weglaufen oder Aufgeben empfunden. Hier hilft unter Umständen ein Hinweis auf die Verantwortung für die eigene Gesundheit oder fernöstlichen Kampfsport: im "Ju-Jutsu"bedeutet "Ju" nachgeben oder ausweichen und "Jutsu" Kunst oder Kunstgriff. Ju Jutsu ist demnach die Kunst, der Kraft des Gegners nachzugeben und sie somit ins Leere zu leiten.
Es ist sehr wichtig, sich bei
Mobbing oder Bossing sehr schnell anwaltlich beraten zu lassen, denn frühzeitig können noch viele Weichen gestellt werden. Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte besuchen regelmäßig Fortbildungsveranstaltungen, um auf dem aktuellen Wissensstand zu sein und so die optimale Beratung und Vertretung aller Mandanten zu gewährleisten. Je länger gewartet wird, desto verfahrener und rechtlich schwieriger wird oftmals die Situation, da man als Betroffener in den seltensten Fällen die rechtliche Bedeutung von einzelnen Übergriffen erkennen, auswerten und rechtlich gesichert dokumentieren kann.
Hier ist typisch, daß den
Mobbing-Betroffenen ihre Ziele und Handlungsmöglichkeiten meist unklar sind. Wesentlicher Teil der Mobbingberatung ist daher die Klärung der individuellen Ziele und die Erarbeitung der Handlungsalternativen. Möchte der Mandant um jeden Preis in der Firma bleiben? Möchte er einen anderen Arbeitsplatz? Findet er einen anderen Arbeitgeber? Will er sich selbständig machen? Erst, wenn dem Mobbing-Betroffenen klar wird, was seine Ziele sind und über welche Handlungsmöglichkeiten er tatsächlich verfügt, ist es ihm möglich, selbst zu agieren und nicht nur als Mobbing-Opfer reagieren zu müssen.
Bislang gab es auch öfters Schwierigkeiten, dem Vorgesetzten vorsätzliches Handeln nachzuweisen ("fahrlässiges Mobbing" gibt es nicht). Das LAG Thüringen hat in seinem Urteil vom 28.06.2005, Aktenzeichen 5 SA 63/04 eine Beweiserleichterung geschaffen. Der Vorsatz des Täters soll sich danach regelmäßig auf die psychosoziale Destabilisierung des Opfers erstrecken. Auf deutsch: wer schikaniert, will den anderen psychisch und sozial schädigen
Je komplizierter die Beweislage und Rechtslage ist, umso wichtiger wird die individuelle Beratung und das Coaching des Mandanten. Nach der Aufnahme des Sachverhaltes und der rechtlichen Analyse schliesst sich daher an die Frage nach den Zielen des Mandanten und seinen Handlungsalternativen.
Wichtig ist an dieser Stelle die
Zusammenarbeit des Rechtsanwalts mit dem Hausarzt. Es macht z.B. keinen Sinn, einen arbeitsunfähig erkrankten Arbeitnehmer an den Arbeitsplatz zu schicken, um auf Arbeitgeberseite "Druck aufzubauen". Druck baut sich dann nämlich auch beim Arbeitnehmer auf, was fast immer eine Verschlimmerung des Krankheitsbildes zur Folge hat.
Anwaltliche Schreiben und Unterlassungsaufforderungen, oft als Allheilmittel angepriesen, erzeugen ebenfalls Druck auf den Arbeitgeber, der naturgemäß oft wiederum Gegendruck auf den Arbeitnehmer erzeugt. Der Mandant muss hierauf hingewiesen werden und mental stark und gesundheitlich fit genug sein, eventuellen Gegendruck auszuhalten. Im fortgeschrittenen Mobbing-Stadium ist das häufig nicht mehr der Fall.
Wenn der Mandant "aus der Schussbahn" des Vorgesetzten ist, ist der Zeitpunkt für
anwaltliches Handeln günstig. Druck auf den Arbeitnehmer kann kaum noch ausgeübt werden. Ich empfehle meinen Mandanten die Anschaffung und Vorschaltung eines Anrufbeantworters, um Telefonanrufe des Arbeitgebers nicht annehmen zu müssen. Jetzt kann der
Rechtsanwalt rechtliche Schritte einleiten.