heute-gesund-leben.de online am 24.03.2010:
Mobbing, Storking, Arbeitslosigkeit: Die härter gewordene Arbeitswelt fordert ihren Tribut: Immer mehr Arbeitnehmer werden psychisch krank. Die Fehlzeiten von Arbeitnehmern haben sich seit 1990 verdoppelt. Dabei ist fast jede zehnte Krankschreibung auf psychische Probleme zurückzuführen. Dies geht aus einer am gestrigen Dienstag vorgestellten Studie der Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK) hervor. „Als Psychotherapeuten sind wir von dieser Zunahme nicht überrascht”, bekannte Kammerpräsident Rainer Richter. Einerseits werden psychische Krankheiten von den Ärzten heute viel eher erkannt als früher. Es sind aber laut dem Kammerpräsidenten vor allem „spezifische Belastungen in der modernen Arbeitswelt“ für die Erkrankungen verantwortlich. Ganz besonders Arbeitnehmer, die in der Dienstleistungsbranche sowie in Sozial- und Gesundheitsberufen arbeiten, sind von seelischen Erkrankungen betroffen. Dabei leiden Frauen doppelt so häufig unter Depressionen als Männer. „Die Gesundheit des Menschen ist dann besonders gefährdet, wenn er an seinem Arbeitsplatz erlebt, dass er wenig oder nichts bewirkt“, erklärt Richter. Ein Ungleichgewicht zwischen Einsatz und Entlohnung könne ebenfalls zu psychosomatischen Beschwerden führen. Aber auch der Verlust des Arbeitsplatzes kann gravierende psychische Probleme verursachen: So sind Arbeitslose drei- bis viermal so häufig psychisch krank als Beschäftigte.
Gruss
Tom