von Tanja1269 » Do, 16 Apr 2009 10:57 +0000
Hallo,
mir geht es ganz ähnlich wie Euch. Ich bin froh, dass ich dieses Forum gefunden habe, denn ich muss meine Sorgen unbedingt einmal bei jemandem abladen. Ich habe vor etwas mehr als einem Jahr eine befristete Arbeitsstelle bekommen. Seitdem werde ich von einer jüngeren Mitarbeiterin, die sich noch in der Ausbildung befindet, gemobbt. Ich habe die Aufgabe, ein Projekt zu leiten. Sie ist in diesem Projekt meine Mitarbeiterin und dazu beauftragt, ein Teilprojekt weitgehend selbstständig durchzuführen. Am Anfang haben wir uns auch gut verstanden und ich habe mich auf die Zusammenarbeit mit ihr gefreut. Es stellte sich aber sehr bald heraus, dass sie es trotz meiner wirklich intensiven Hilfestellungen nicht schafft, das Projekt durchzuziehen. Am Anfang habe ich ihr nicht so viel geholfen, dann aber immer mehr, weil wir ja auch Zeitpläne einhalten müssen. Das führt dazu, dass ich ihre Arbeit seit über einem Jahr im Grunde genommen komplett alleine mache und zusätzlich zu meiner Arbeit erledige. Das hört sich jetzt verrückt an. Es geht aber nicht anders, aus Gründen, die ich hier nicht darstellen kann, weil ich sonst zu viel über mich verraten würde. Ich finde das im Prinzip auch nicht so schlimm, sie ist ja noch in der Ausbildung. Der Hammer ist jedoch, dass sie meine Arbeit regelmäßig als ihre vollständige Eigenleistung verkauft. Ich habe nicht erwartet, dass sie zugibt wie es ist: Ich erledige die Arbeit und sie schmarotzt. Aber sie müsste wenigstens durchblicken lassen, dass ich auch einen erheblichen Anteil daran habe. Man benötigtmanchmal ja einfach Hilfe von anderen. O.k., das habe ich natürlich nicht auf mir sitzen lassen, sondern ich habe klar gestellt, dass ich erheblich zu diesem Projekt beigetragen habe. Wie man sich denken kann, stehe ich jetzt natürlich als stutenbissige Ziege in der Ecke, die es nicht ertragen kann, dass eine jüngere Mitarbeiterin spontan zu derart großartigen Leistungen fähig ist. Als Retour-Kutsche erzeugt sie nämlich überall das Bild, dass ich sie nicht informiere, dass die Hilfestellungen, die ich ihr gebe, mit Absicht so gewählt sind, dass sie ihr nichts nützen usw. Nach dem Motto "Ich würde ja gerne und könnte auch, aber sie lässt mich ja nicht....". Mein Chef und meine Mitarbeiter, sogar die, mit denen ich mich früher immer gut verstanden habe, glauben aber ihr.Wie ich mich auch drehe und wende, sie nutzt es immer so, dass es gegen mich spricht. Ehrlich gesagt, bin ich sogar davon überzeugt, dass sie nicht nur die Wahrheit entstellt darstellt, sondern sogar gezielt Lügen verbreitet. Mein Kollege (oder besser mein Konkurrent. Denn das sind wir hier, bei den wenigen befristeten Arbeitsplätzen) tut sein übriges dazu.Mein Chef steht nicht hinter mir. Zudem kommen meine eigenen Ziele (Weiterqualifikation, ohne die ich untergehen werde) zu kurz. Ich muss oder musste bedingt durch diese zusätzlichen Arbeiten so viel Energie investieren, dass ich jetzt dringende Zeit benötige, um meine eigenen Interessen auch noch verwirklichen zu können. Das Dumme ist, dass ich dadurch zu Handlungen gezwungen bin, die ich im Prinzip auch nicht in Ordnung finde. So habe ich kürzlich zu einem sehr ungünstigen Zeitpunkt Urlaub genommen, obwohl ich wusste, dass dadurch sehr viel Arbeit auf meinen Kollegen zukommen wird und er sie ganz alleine bewältigen muss. Es gibt weitere Beispiele. Das finde ich selbst vom Prinzip her überhaupt nicht in Ordnung, aber wenn ich das nicht mache, bleibe ich völlig auf der Strecke. Ich werde hier aber auf der einen Seite so ausgebeutet (was aber niemand sieht oder sehen will, einschließlich meines Chefs). Wenn ich mir auch noch Zeit für diese kollegialen eigentlich selbstverständlichen Handlungen nehme, bleibt mir selbst nichts mehr, außer vielleicht dem Bewusstsein "delmütig" geahndelt zu haben.